Blind Date - Premiere 1. November 2019, Tanzfabrik Berlin
Stimmen im Dunkel - von Nicola van Straaten
Veröffentlicht am 03.11.2019 auf tanzschreiber.de
„Ich weiß, dass diese sechs Performer*innen über einige Monate hinweg 25 Eins-zu-Eins-Begegnungen miteinander hatten, und dass diese Performance, die wir nun sehen werden, „gewebt wurde aus der fragilen Substanz all dieser unwahrscheinlichen Begegnungen.“ Ich bin fasziniert von dem Schaffensprozess hinter der Arbeit, der auf Intimität und Zufall zu bauen scheint, und ich bin neugierig, wie die Gruppe ihre privaten Begegnungen in eine Öffentlichkeit übersetzen wird. Viel später entdecke ich, dass jede Performance anders ist: Die Gruppe würfelt, um zu entscheiden, welche Geschichte welcher Person sie an diesem Abend erzählen werden. […] Bestimmte Wörter werden von den Performer*innen aufgegriffen und wiederholt und wiederholt, langsam gesprochen und reguliert – und dann fallengelassen. Eine Beinahe-Geschichte wird vorgestellt, Pronomen wechseln und plätschern, bevor sie sich verflüchtigt. Die schlendernde Klangfläche folgt einem bestimmten Rhythmus; es ist musikalisch und dennoch gesprochen und es fühlt sich fast so an, wie ein Klang, den man in einem Wald finden würde. Die Personen, zu denen diese Stimmen gehören, bewegen sich ruhig durch den Raum. Ihre Körper haben eine Art ‚sanfte Präsenz‘ im Raum, wie eine Nebenrolle zu ihrer kollektiven, lyrischen, ihrem Stimmen-Lied, das eine Folge von Bildern scheinbar nach der flickenhaften Logik von Träumen zeichnet.“
ganzer Text: https://tanzschreiber.de/en/voices-in-the-dark/#more-2538