invitation to dance
Zwischen Oktober und Juni 2012 begegneten Igor Dobricic und Christina Ciupke einander in einer Reihe von fortlaufenden Gesprächen, welche die Begegnung zwischen Zuschauer und Performer thematisierten, die gegenseitige sinnliche Wahrnehmung dieser Begegnung und was davon in unserer Erinnerung weiterleben wird. Im Anschluss an diese Gespräche initiieren Ciupke und Dobricic eine Reihe von praxisbasierten Erkundungen, in denen die Zusammengehörigkeit und das wechselseitige Verhältnis zwischen Zuschauer und Performer in Frage gestellt und untersucht wurde: wie kreiert man einen bewussten Moment des gegenseitigen Wahrnehmens zwischen Zuschauer und Performer? Wie wird eine Aufführung von Seiten des Zuschauers als eine bewusste Begegnung erlebt und als bleibende, eindrückliche Erfahrung erinnert?
Wie genau ist die Begegnung zwischen Performer und Zuschauer beschaffen? Wer ist der Zuschauer, und wer ist das Publikum? Und schließlich: wie kreiert man eine Situation, in welcher sich der Zuschauer eingeladen fühlt?
invitation to dance widmet sich der Geste der Einladung:
Was ist das Wesen einer Einladung? Wie schreibt man eine Einladung? Wozu lädt man ein? Welche Pflichten und Verantwortlichkeiten entstehen indem man einlädt? Aus welchem Grund akzeptiert der Eingeladene eine Einladung und folgt der Geste? Und – wenn ich einlade – impliziert eine Einladung nicht von Anfang an im Verborgenen eine verflochtene Machtbeziehung, z.B. ich lade ein, um etwas zu geben und anzubieten, und gleichzeitig bitte ich den anderen (im Gegenzug) um einen Gefallen, darum, mir Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen.
Die Untersuchung der Geste der Einladung wurde bislang schon in unterschiedlichen Formaten und Situationen der Begegnung erprobt. Im Vordergrund standen dabei jene Aspekte und sozialen Gewohnheiten, die gemeinhin als grundlegende Voraussetzungen für das temporäre Zusammensein von Darstellern und Publikum gelten.
Der erste Abend für geladene Gäste fand im April 2012 in Berlin statt, zwei Abende im Juni in Amsterdam folgten, eine Reihe von sechs Abenden fand anschließend wieder in Berlin statt ( u.a. im rahmen der Tanznacht Berlin 2012). 2013 wurde die Reihe im Hetveem Theater Amsterdam und im März/April in der Aula Berlin (Ateliergemeinschaft Milchhof) und in der Tanzfabrik fortgeführt. Die spezifischen Erfahrungen der einzelnen Abende fließen immer in die Konzeption einer weiteren Einladung, einer Erneuerung des Formates und einer weiterführenden Veranstaltung.
Unser Format … invitation to dance … ist eine vielschichtige Erforschung des Geben und Nehmens.
Wir möchten Sie einladen, an einer dieser Begegnungen teilzunehmen.
Christina Ciupke
Igor Dobricic
Christina Ciupke in Kollaboration mit Igor Dobricic
Produktionsleitung: Barbara Greiner
Assistenz: Anne Schuh
Eine Produktion von Christina Ciupke
Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Senatskanzlei - kulturelle Angelegenheiten.
In Kooperation mit Tanzfabrik Berlin
invitation to dance wurde in verschiedenen Formaten präsentiert:
Juni 2012 by invitation only, Aula/Ateliergemeinschaft im Milchhof
August 2012 where i am and where i translate myself into, Tanznacht Berlin 2012, Uferstuduios Berlin
16 Dezember 2012 by invitation, hetveem theater Amsterdam
10 März 2013 invitation to leave, Aula/Ateliergemeinschaft im Milchhof
17 April 2013 invitation to dance im Rahmen eines geteilten Programms ”propositions” mit den Choreographinnen Litó Walkey und Ayse Ohron, Tanzfabrik Berlin, Uferstudios
Juni 2013 Tanzfabrik Berlin, Uferstudios